13. Januar 2014

Brennen muss Salem

Heute stelle ich euch das Buch vor, welches mich aus der Riege der Kinderbücher in die Gilde der Erwachsenenliteratur geführt hat. Meine Oma schenkte es mir zu meinem Geburtstag, weil ich doch so gerne der kleine Vampir gelesen habe... ich liebe meine Omi xD
Wenn ich so darüber nachdenke, dann könnte das mit ein Grund sein warum ich so bin wie ich bin... wer wechselt schon von Bibi & Tina, dem Tiger-Team und Sailor Moon (Romane, nicht die Manga – die kamen später mit meinen Mädels) direkt zu allen in der Bücherhalle verfügbaren Romanen von Stephen King? Joa, ich bin schon seltsam @_@



Originaltitel: Salem’s Lot
Autor: Stephen King
Veröffentlicht USA: 01/1979
Veröffentlicht DE: 01/1990
Genre: Horror
Seiten: 736
Art: Taschenbuch
Verlag: Heyne Verlag
ISBN: 978-3453020535
Klappentext: Ben Mears, ein mittelmäßiger Schriftsteller, kehrt nach Jahren in seine Heimatstadt Salem's Lot zurück. Er interessiert sich auffällig für das Marsten-Haus, das als Spukhaus gilt und seit dem rätselhaften Tod seiner Bewohner im Jahr 1939 leer steht. Von diesem Haus geht eine unheimliche Kraft aus, und bald zeigt sich, wer in Salem's Lot sein Unwesen treibt: ein Vampir. Ben Mears wagt es mit einigen Helfern, darunter ein alter Mann, eine junge Frau und ein Kind, den Kampf gegen die Macht des Bösen aufzunehmen. Doch dieses Wagnis kostet furchtbare Opfer.

Meine Meinung:
Es ist Stephen Kings Version des "Dracula-Mythos" spielt wie eigentlich fast alle seine Geschichten in einer amerikanischen Kleinstadt in Maine. Das Beeindruckende an diesem Buch ist die perfekte Verwandlung des Themas von Bram Stokers Originalroman zu einer typischen King Story.
Der Lehrer Mr. Burke übernimmt die Rolle des Van Helsing, Ben Mears der Schriftsteller erbt das traurige Los von Arthur.
Dennoch ist der Roman keine einfältige Kopie, sondern er folgt den ureigenen Regeln von King. Faszinierend bei King ist meist, dass die Geschichte ganz normal und harmlos beginnt und das Schrecken sich zunächst fast unbemerkt und langsam ausbreitet. Ereignisse die auch real geschehen können, gehen fließend und unmerklich über in eine Fiktion.
Falls es wirklich Vampire geben würde, dann könnte sich die Geschichte tatsächlich so entwickeln, wie King sie schildert. Das macht den Reiz dieses Buches aus, so dass man es nicht mehr aus der Hand legen will.
Angenehm an diesem Buch ist auch, dass hier noch mehr mit der Fantasie des Lesers gespielt wird. Viele seiner späteren Werke ergießen sich in detailtreuer Schilderung von Brutalität, aber wenn man der Fantasie des Lesers den Raum dazu gibt, ist der Horror viel greifbarer und von eigenen Gefühlen inspiriert. Hier spielt er subtil mit den Ur-Ängsten des Lesers (dunkle Keller und Dachböden, Friedhöfe, Leichenkammern, ein Wald in der Nacht, Kinder die nicht heimkommen).
Die Kleinstadt ist liebevoll aufgebaut nur um dann mit morbidem Genuss wieder zerpflückt zu werden und die Figuren sind so Lebensecht, fehlerbehaftet wie du und ich, dass man sich sofort in sie hineinversetzen kann. Man merkt richtig, dass King eine Art Hassliebe mit solch keinen Gemeinschaften verbindet, ihren ewigen Gerüchen und den neugierigen Nachbarn. Man bekommt das Gefühl den Ort zu kennen zu wissen wie die Leute ticken und vor allem fühlt man sich ein wenig wie zu Hause (vor allem ich, die ich aus einem solch kleinen Kaff auf dem Lande komme und daher die Dynamik eines solchen Ortes bereits mit der Muttermilch aufgesaugt habe).

Brennen muss Salem ist ein gelungener Vampir-Roman und gehört für mich eindeutig zu den besseren Büchern von Stephen King und lässt sich auf keinen Fall mit solchen Mode-Vampiren wie aus der "Biss"-Saga vergleichen.

1 Kommentar:

  1. Eine schöne Rezension.

    Finde das Buch auch großartig und du hast gut in Worte gefasst wie Ara bei einem ankommt.

    Liebe Grüße

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